Fragen und Antworten

Was ist Ergotherapie?

Das Ziel der Ergotherapie ist die Erlangung oder Wiedererlangung bzw. die Erhaltung von größtmöglicher motorischer, sensorischer, psychischer und sozialer Handlungskompetenz im Alltag. Die Persönlichkeit des Patienten mit ihren individuellen Wünschen und Fähigkeiten steht dabei im Mittelpunkt. Behandelt werden Menschen aller Altersgruppen vom frühgeborenen Säugling bis zum Senioren. Die Behandlungsmethoden variieren je nach Problemstellung und können gegebenenfalls miteinander kombiniert werden. In der Therapie werden durch praktische, alltagsnahe und für den Patienten bedeutungsvolle Aktivitäten Fertigkeiten erworben, die gut in den Alltag integriert werden können. Die Kompetenzen des Patienten in seinem sozialen Umfeld werden gestärkt.

Wie erhält man Ergotherapie?

Ergotherapie ist ein vom Haus- oder Facharzt zu verordnendes Heilmittel. Kinder bis zu 18 Jahren sind grundsätzlich von der Zuzahlung befreit. Erwachsene zahlen, sofern sie nicht von der Zuzahlung befreit sind, 10 € Rezeptgebühr plus 10% der Behandlungskosten. Diese Behandlungskosten variieren je nach Krankenkasse. Bitte erkundigen Sie sich bei uns.

Wie arbeiten Ergotherapeuten mit anderen Berufsgruppen zusammen?

Die Arbeit der verschiedenen therapeutischen Berufsgruppen (z.B. Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Logopäden) und der nicht-therapeutischen (z.B. Kindergärtner, Frühförderer, Lehrer) überschneidet sich häufig in Ihrer Zielsetzung und zum Teil auch in ihrem Ansatz. Eine Zusammenarbeit ist wichtig und sinnvoll, um eine möglichst umfassende und ganzheitliche Behandlung des Patienten zu ermöglichen. Dazu zählt aus unsrer Sicht auch die Zusammenarbeit mit Rehatechnikern und anderen Hilfsmittelanbietern. Aus diesem Grund legen wir in unserer Praxis großen Wert auf eine transparente und enge Zusammenarbeit, sofern dies vom Patienten und seiner Familie gewünscht wird.

Wie lange dauert eine Ergotherapiebehandlung, und wie oft findet sie statt?

In der Regel erfolgt eine ergotherapeutische Behandlung einmal pro Woche. Bei akuten Problemen, z.B. nach einer Operation, kann eine höhere Behandlungsfrequenz notwendig sein. Der Behandlungszeitraum kann sich über wenige Therapieeinheiten erstrecken, z.B. bei einer Umfeld- oder Hilfsmittelberatung, oder über einen längeren Zeitraum, in Abhängigkeit von der Zielstellung und der Komplexität der Behandlung. Dies wird individuell mit dem Patienten und seinen Angehörigen sowie mit dem behandelnden Arzt und anderen Fachkollegen vereinbart.

Kann Ergotherapie auch als Hausbesuch verordnet werden?

Ergotherapie wird auch im Hausbesuch durchgeführt, sofern eine medizinische Notwendigkeit dafür besteht, d.h. der Patient wegen seiner Erkrankung nicht in der Lage ist, die Praxis aufzusuchen. Ein Hausbesuch ist auch zur Umfeldberatung und Umfeldanpassung möglich, um z.B. Hilfsmittel für die Pflege entsprechend den wohnlichen Gegebenheiten auszuwählen und evtl. zu erproben. Bei der Behandlung von Kindern führt ein Hausbesuch bzw. ein Besuch im Kindergarten oder in der Schule zu einer besseren Vernetzung von Therapie und Alltag. Hierfür ist durch die Krankenkassen eine Behandlung zur Integration in das soziale Umfeld vorgesehen.

Wie können Eltern die Behandlung ihrer Kinder unterstützen?

Kinder behandeln wir in enger Zusammenarbeit mit den Eltern. Diese können und sollen an den Therapieeinheiten teilnehmen. Dadurch entsteht ein besseres Verständnis für die Entwicklung ihrer Kinder. Eltern erhalten Anregungen für den täglichen Umgang. Zudem werden 'Hausaufgaben' erarbeitet, um die Eltern in die Behandlung einzubeziehen und Anregungen für das häusliche Umfeld zu geben. Darüber hinaus sollen Angehörige lernen, wie man auch in schwierigen Situationen Hilfe geben kann. So können die Familien entlastet werden.

Welche Rolle spielen Handwerkstechniken in der Ergotherapie?

Handwerkstechniken bieten eine gute Möglichkeit, Bewegungen zu erlernen und einzuüben und diese in das persönliche Bewegungsrepertoire zu integrieren. Sie sind motivierend und geben dem Patienten Erfolgserlebnisse, dienen somit auch seinem Selbstwertgefühl. Bei Kindern unterstützt Handwerk unter anderem das Erlernen neuer Bewegungsmuster. Zudem fördert Handwerk die Entwicklung sozialer Kompetenzen in der Gruppe.

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